Ernst Morgenthaler

Steffan Biffiger:
Ernst Morgenthaler
1887–1962

Leben und Werk

Benteli Verlag Bern 1994

200 Seiten
gebunden, mit farbigem Schutzumschlag
Format: 23,5 x 28 cm

ISBN 3-7165-0952-3


Artikel Ernst Morgenthaler von Steffan Biffiger im Schweizerischen Künstlerlexikon:
Ernst Morgenthaler SIKART

Zu Sasha Morgenthaler


Steffan Biffiger: Ernst Morgenthaler, Monografie

Die umfassende Monografie über Ernst Morgenthaler (1887–1962) beleuchtet das Werk eines der bedeutendsten figurativen Maler der Schweiz. Mit kraftvoller Farbigkeit und poetischer Tiefe setzte er seinen Lebensraum und die vertraute Landschaft in Szene. 


Morgenthaler prägte die Schweizer Kunst zwischen den 1920er- und 1960er-Jahren und entwickelte eine eigenständige Bildsprache. Seine Werke verbinden subjektives Erleben mit feinsinniger Farbgestaltung und stehen im Kontrast zum Monumentalstil Ferdinand Hodlers. 

Seine frühen Arbeiten – Zeichnungen, Aquarelle und Karikaturen – zeigten Einflüsse des Jugendstils, entwickelten sich aber nach 1914 in eine eigenständige Richtung. In diesem Jahr hielt er sich bei Cuno Amiet auf der Oschwand auf, ein prägendes Erlebnis, das ihm den Durchbruch zur Malerei ermöglichte. Dort lernte er auch Sasha Morgenthaler-von Sinner (1893–1975) kennen, die spätere Gestalterin der berühmten Sasha-Puppen. Sie wurde seine Ehefrau und künstlerische Weggefährtin; gemeinsam hatten sie drei Kinder. 

Die 1920er-Jahre brachten einen neuen Impuls in die Schweizer Kunst: Morgenthalers Werke vereinten impressionistische Sehweise mit expressiver Gestaltung. 1929 zog er nach Meudon bei Paris, wo er seine Malerei weiterentwickelte. Farbflächen und -flecken schufen Bewegung und Tiefe, während erzählerische Elemente zurücktraten. 

In den 1930er- und 1940er-Jahren verfeinerte er seine Farbtechnik weiter, erreichte aber zeitweise eine glattere Malweise. In den 1950er-Jahren führte ihn sein künstlerischer Wandel zu stärkerer Vereinfachung: Einzelheiten verschwanden, die Darstellung wurde freier. Besonders seine späten Meerlandschaften aus Sardinien zeichnen sich durch lyrische Reduktion und poetische Farbigkeit.

Steffan Biffiger

Grundlage für die Monografie war die intensive Beschäftigung des Autors mit den im Nachlass, in Privatsammlungen und in Museen der ganzen Schweiz aufbewahrten Bildern, Zeichnungen, Briefen und Fotos. Die Würdigung des Gesamtwerkes wird mit einer sorgfältigen Auswahl von 64 farbigen und über 180 schwarzweissen Abbildungen dokumentiert. Eine ausführliche illustrierte Biografie, Texte von Hermann Hesse, Ernst und Niklaus Morgenthaler, ein Verzeichnis der Ausstellungen, eine Bibliografie und ein Personenregister bilden den zweiten Teil des Buches.